Käse einfrieren

Wissenswertes über das Einfrieren von Käse, Haltbarkeit, Tipps und Tricks sowie wieder auftauen.

Wenn Sie die bevorzugte Käsesorte als Sonderangebot in der Zeitung entdecken, würden Sie natürlich gerne zuschlagen. Schließlich ist das aromatische Milchprodukt keine Billigware. Um jedoch ein Sonderangebot richtig nutzen zu können, muss gewährleistet sein, dass Sie entweder entsprechend viele Mitesser haben, oder, dass sich der Käse längere Zeit hält.

Wenn Sie einen ganzen Käselaib erstehen, sollte die Aufbewahrung kein Problem sein. Der unangeschnittene Hartkäselaib hält sich im Keller mit einem sauberen Tuch bedeckt fast ein Jahr. Bei kleineren Käsestücken, Schnittkäse, Weichkäse oder Frischkäse ist es aber anders. Im Folgenden erfahren Sie, ob sich Käse einfrieren lässt und, wenn ja, wie Sie das bewerkstelligen.

Kann man Käse einfrieren?

Generell muss diese Frage natürlich bejaht werden. Jedes Lebensmittel lässt sich einfrieren. Ob der Käse allerdings nach dem Auftauen noch genießbar ist und auch den Anforderungen eines Käseliebhabers entspricht, steht auf einem anderen Blatt.

Da Käse nicht nur als Nahrungsmittel verzehrt, sondern auch zum Kochen und Überbacken genutzt wird oder beim herzhaften Knabbergebäck Verwendung findet, sollten Sie vor dem Einfrieren wissen, wie Sie das Milchprodukt nach dem Auftauen verwenden möchten.

  • Nicht jeder Käse behält durch das Einfrieren seine Konsistenz.
  • Je höher der Wasseranteil ist, umso schlechter eignet sich der Käse zum Einfrieren. Das heißt, wenn Sie einen Frischkäse mit dem Wasseranteil über 73 Prozent einfrieren, flockt er beim Auftauen aus und verliert seine cremige Zusammensetzung.
  • Das Wasser, das beim Einfrieren zu kleinen Kristallen wird, kann sich nach dem Auftauen nicht mehr vollständig mit der Käsemasse verbinden.
  • Doch nicht nur das Aussehen leidet beim Einfrieren. Auch das Käsearoma lässt nach dem Auftauen zu Wünschen übrig.
  • Durch das Einfrieren wird der natürliche Reifeprozess des Käses abrupt gestoppt und kommt auch nach dem Auftauen nicht wieder in Gang.
  • Frieren Sie daher nie einen jungen, unausgereiften Käse ein.

Käse

Tipps und Tricks zum Käse einfrieren

  1. Da jeder Käse durch das Einfrieren an Aroma verliert, sollten Sie ihn nur dann frosten, wenn Sie sicher sind, ihn nicht innerhalb von ein bis zwei Wochen aufbrauchen zu können. In diesem Fall wäre er im Kühlschrank auf jeden Fall besser aufgehoben.
  2. Damit der Käse durch das Einfrieren nicht zuviel Feuchtigkeit verliert, müssen Sie ihn gut einpacken. Wickeln Sie Käsestücke in Frischhaltefolie ein, sodass die Schnittstelle bedeckt ist, und stecken Sie sie anschließend in einen Gefrierbeutel.
  3. Lose Käsescheiben sollten Sie ebenfalls nur vollständig verpackt im Gefrierbeutel einfrieren.
  4. Wenn Sie den Käse bereits portioniert, abgepackt kaufen, legen Sie ihn in der verschlossenen Originalpackung in den Gefrierschrank.
  5. Wie bei jedem Gefriergut muss auch beim Käse unbedingt das Einfrierdatum auf der Packung vermerkt werden.

Tipps und Infos zum Einfrieren verschiedener Käsesorten:

Hartkäse enthält den geringsten Wasseranteil. Deswegen lässt er sich am besten einfrieren. Frieren Sie den Käse erst dann ein, wenn er vollständig ausgereift ist, um einen Aromaverlust zu vermeiden. Er kann sowohl am Stück, wie auch in Scheiben gefrostet werden.

Da Hartkäse durch das Einfrieren immer Feuchtigkeit verliert, kann er nach dem Auftauen sehr bröckelig sein. Er eignet sich aber immer noch als Streukäse. Für die Käseplatte sollte er keine Verwendung mehr finden.

Schnittkäse frieren Sie entweder am Stück oder in Scheiben geschnitten ein. In beiden Fällen sollten Sie den Käse gut einpacken, um einen übermäßigen Feuchtigkeitsverlust zu verhindern. Wenn Sie das Käsestück langsam auftauen, ist es sogar möglich, es auf der Käseplatte zu servieren.

Käsescheiben eignen sich nach dem Auftauen zum Überbacken, Einbacken oder für den Toast. Wenn Sie die Schnittkäse Scheiben einzeln verpackt gefrostet haben, können Sie sich das Auftauen sparen. Legen Sie einfach die gefrorene Käsescheibe auf den Toast und schieben Sie ihn in den Backofen.

Weichkäse enthalten mit 67 Prozent relativ viel Wasser und lassen sich deswegen nur schlecht einfrieren. Da beim Einfrieren das Wasser kleine Kristalle bildet, ist der Weichkäse nach dem Auftauen schmierig und unappetitlich. Da sich der schmierige Käse nicht zum Überbacken eignet, wird vom Einfrieren abgeraten.

Frischkäse hat einen höheren Wassergehalt als Weichkäse. Deshalb schmiert der Käse nicht nur, sondern die zahlreichen Wasserkristalle verbinden sich, wenn sie nach dem Auftauen geschmolzen sind, nicht wieder mit der Käsemasse. Frischkäse verliert durch das Einfrieren seine zarte Konsistenz.

Es besteht allerdings die Möglichkeit, mithilfe eines Handrührers die Käseflocken mit dem Wasser solange zu mixen, bis der Frischkäse wieder eine cremige Zusammensetzung aufweist. Auch wenn er für die Käseplatte nicht mehr zu empfehlen ist, kann er zum Backen oder für Desserts bedenkenlos verwendet werden.

Käse einfrieren: Haltbarkeit

Auch im Gefrierschrank ist der Käse natürlich nicht unbegrenzt haltbar. Käsepackungen, die Sie beim Aufräumen der Gefriertruhe erst nach einem Jahr wieder entdecken, sollten vorsichtshalber entsorgt werden. Ebenso sollten Sie mit tiefgefrorenem Käse verfahren, der kein Einfrierdatum aufweist.

Am besten schmecken Hart- und Schnittkäse, wenn sie nicht länger als einen Monat eingefroren waren. Aber auch nach drei Monaten können Sie ihn noch verwenden. Käse, den Sie länger als drei Monate im Gefrierschrank hatten, eignet sich höchstens noch zum Kochen oder Backen.

Da Hart- und Schnittkäse durch das Einfrieren an Aroma verlieren und sich weniger lang halten, als im kühlen Keller unter der Käseglocke, sollten Sie diese Käsesorten nur dann einfrieren, wenn Ihnen kein Keller als Aufbewahrungsort zur Verfügung steht. Haltbarkeit: 3 Monate im Gefrierschrank, 12 Monate im Keller.

Frischkäse, den Sie zum Backen oder Kochen verwenden möchten, hält sich ebenfalls circa drei Monate im Gefrierschrank.

Eingefrorenen Käse auftauen

  • Tauen Sie eingefrorenen Käse niemals in der Mikrowelle auf.
  • Je langsamer der Käse auftaut, umso geringer ist sein Flüssigkeitsverlust. Am besten tauen Sie tiefgefrorenen Käse im Kühlschrank auf. Legen Sie ihn in seiner Verpackung in den Kühlschrank ins Gemüsefach und geben Sie ihm einen Tag Zeit zum Auftauen.
  • Wenn das Auftauen schnell gehen muss, weil Sie den gefrorenen Käse noch am selben Tag zum Kochen oder Backen benötigen, lassen Sie ihn außerhalb des Kühlschranks bei Zimmertemperatur auftauen. Bei sommerlichen Temperaturen kann das allerdings zur Folge haben, dass er außen schon schwitzt, während er im Kern noch gefroren ist.
  • Käse, den Sie zum Kochen oder Backen verwenden möchten, müssen Sie nicht unbedingt auftauen. Wenn die Käseportionen die passende Größe haben, können Sie den tiefgefrorenen Käse in den Topf gebenoder Sie legen die gefrorenen Käsescheiben auf den Auflauf.
  • Frischkäse, den Sie zum Backen oder Kochen verwenden möchten, tauen Sie immer im Kühlschrank auf, da er besonders leicht verderblich ist.